In Fremdwährungen investieren: Wir erklären die Grundlagen am Beispiel von ETFs

Ohne Fremdwährungen schließen Sie Wechselkurs-Risiken aus – schränken aber den möglichen Anlage-Mix ein

Inhalt

  1. Die Basics: „Handelswährung“ und „Fondswährung“ bei ETFs 

  2. Chancen durch Fremdwährungen haben bei ETFs vor allem mit der Zusammensetzung des ETFs zu tun

  3. Eine Vermögensverwaltung kann auf Währungsschwankungen reagieren und den Anlagemix anpassen

Eine Vermögensverwaltung stellt den Anleger vor einige Fragen. Eine davon ist häufig: Soll die Vermögensverwaltung auch in Fremdwährungen investieren? Für europäische Anleger ist jede Nicht-Euro-Währung eine Fremdwährung. Welche Auswirkungen die Entscheidung für oder gegen Fremdwährungen auf das eigene Anlagekonto hat, können sich viele Anleger aber nur vage vorstellen. Sind Fremdwährungen immer risikoreicher – oder ist ein Anlagekonto, dass sich nur auf den Euro beschränkt, zu einseitig?

Jeder Anleger sollte wissen: Der Einfluss von verschiedenen Währungen auf die Weltmärkte ist immer groß. Europäische Unternehmen reagieren beispielsweise auch auf Kursschwankungen des US-Dollars. Die konkreten Wechselkurse beeinflussen Wertpapiere deshalb oft vor allem indirekt. Wir erklären die Zusammenhänge am Beispiel von ETFs (Exchange Traded Funds).

Das erfahren Sie in diesem Artikel über Fremdwährungen:

  • Auf Fremdwährungen zu verzichten, macht eine Anlage nicht unbedingt sicherer. Anleger können aber so die Risiken von sich verändernden Wechselkursen ausschließen.
  • Um Fremdwährungen bei ETFs besser zu verstehen, ist der Unterschied zwischen „Handelswährung“ und „Fondswährung“ wichtig.
  • Wer auf Fremdwährungen verzichtet, handelt ausschließlich Produkte (zum Beispiel ETFs), die in Euro handelbar sind.
  • Wenn eine Vermögensverwaltung in verschiedenen Währungen handelt, entstehen durch die unterschiedlichen Wechselkurse sowohl Chancen auf Rendite, als auch Risiken.
  • Der Einfluss von Fremdwährungen auf Wertpapiere ist aber auch indirekt. Beispiel: Ein starker US-Dollar beeinflusst immer auch Euro-Unternehmen, egal in welcher Währung die Wertpapiere gehandelt werden.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Funktion von ETFs

 

Die Basics: „Handelswährung“ und „Fondswährung“ bei ETFs

Bei ETFs und allen anderen Fonds ist der Unterschied zwischen der „Handelswährung“ und der „Fondswährung“ wichtig.

Die Handelswährung bei ETFs: In dieser Währung zahlen Sie, wenn Sie kaufen                                                                              Die Handelswährung ist die Währung, die auf dem „Preisschild“ einer Aktie, eines ETFs oder einer Anleihe steht. Sie ist die Währung, in der ein Käufer zahlt. An vielen Handelsplätzen in Europa ist die Standard-Handelswährung der Euro, egal woher das Produkt kommt. Denn viele ETFs aus Nicht-Euro-Ländern sind trotzdem in Europa in Euro handelbar. Das klingt kompliziert, ist aber ganz einfach, wenn Sie sich Finanzprodukte wie normale Handelswaren vorstellen: Sie bezahlen Ihr Obst auf dem Markt in Euro – auch wenn es aus Argentinien kommt. Und auch wenn der Händler seinerseits vorher dafür argentinische Pesos bezahlt hat. Genauso können Sie auch ETFs aus den USA in Euro kaufen, obwohl die eigentliche Fondswährung von amerikanischen ETFs der US-Dollar ist.

Für Anleger und Vermögensverwaltungen wie Smavesto ist die Handelswährung dann interessant, wenn es einen ETF ausschließlich in dieser Währung zu kaufen gibt. Dann kann eine zusätzliche Rendite durch die Veränderung von Wechselkursen entstehen.

Beispiel: So kann durch verschiedene Wechselkurse eine Rendite für Anleger entstehen

  1. Durch eine Analyse erwartet die Künstliche Intelligenz der Vermögensverwaltung einen steigenden US-Dollar im Verhältnis zum Euro
  2. Die Vermögensverwaltung tauscht Euros in US-Dollar und erwirbt mit diesen US-Dollars ETF-Anteile.
  3. Eine Analyse ergibt ein halbes Jahr später, dass der US-Dollarkurs inzwischen auf einem Hoch angekommen ist und nun voraussichtlich stagniert.
  4. Die Vermögensverwaltung verkauft die ETF-Anteile und erhält dafür die Handelswährung US-Dollar.
  5. Da der US-Dollar-Euro-Kurs sich für den US-Dollar positiv entwickelt hat, bekommt die Vermögensverwaltung mehr Euros pro US-Dollar.
  6. Die Vermögensverwaltung reinvestiert den erwirtschafteten Gewinn.

Bei der digitalen Vermögensverwaltung von Smavesto haben Sie die Wahl, ob Sie eine Investition in Fremdwährungen wünschen oder lieber ausschließen.

Hinweis: Natürlich gibt es auch ein Fremdwährungsrisiko. Eine digitale Vermögensverwaltung wie Smavesto nutzt eine moderne Künstliche Intelligenz, um Marktregime zu erkennen und diese Risiken bestmöglichen zu managen. Ein Restrisiko ist aber niemals auszuschließen.

Die Fondswährung: In dieser Währung rechnet der Fonds intern.

Interne Buchungen, Geldvolumen, Ausschüttungen und Kosten: All das ist in der Fondswährung angegeben. Die Fondswährung kann, muss aber nicht mit der Handelswährung übereinstimmen. Ein Fonds kann intern in türkischer Lira abrechnen, die Fondsanteile können aber trotzdem in Euro an der Frankfurter Börse handelbar sein.

"Die Fondswährung ist nicht direkt relevant für die Wertentwicklung. Für Privatanleger ist die Fondswährung also zu vernachlässigen."

 

Privatanleger handeln sowieso in „ihrer“ Heimat-Handelswährung (in Deutschland also in Euro) und die Broker und Vermögensverwaltungen rechnen entsprechend um. Ein Fonds mit der Fondswährung US-Dollar wird Privatanlegern in Deutschland direkt mit einem Euro-Preisschild ausgewiesen. Trotzdem gilt zu beachten:

"Wertpapiere weltweit reagieren darauf, wenn große Währungen wie der US-Dollar oder der japanische Yen im Wert schwanken. Egal, in welcher Währung ein Fonds abrechnet oder handelbar ist."

 

 

Chancen durch Fremdwährungen haben bei ETFs vor allem mit der Zusammensetzung des ETFs zu tun

Die größten Chancen und Risiken durch Fremdwährungen entstehen durch die jeweiligen Wertpapiere in den entsprechenden ETFs. Denn Wertpapiere sind abhängig von verschiedenenen Währungen – je nachdem in welchen Regionen der Erde die Unternehmen aktiv sind. Wenn Sie in einen ETF investieren, der vor allem aus europäischen Unternehmen besteht, ist die Entwicklung des US-Dollar trotzdem für Sie interessant – auch wenn das „Preisschild“ des ETFs in Euro ist. Denn die Wertpapiere im ETF reagieren trotzdem auf Währungsschwankungen.

Ein starker oder schwacher Euro ist nicht per se gut oder schlecht für Euro-Unternehmen. Es kommt darauf an, wovon das Unternehmen am Weltmarkt profitiert.

Einflüsse, die Wechselkurse auf Unternehmen und Volkswirtschaften haben können, am Beispiel des US-Dollar:
Eine starke oder schwache Währung hat immer Vor- und Nachteile für verschiedene Branchen.

Ein starker US-Dollar bedeutet:

  • Unternehmen in den USA sind international weniger wettbewerbsfähig, da die relativen Herstellungskosten in den USA höher sind. Außerdem sind amerikanische Waren insgesamt teurer auf dem Weltmarkt.
  • Unternehmen in den USA können günstiger im Ausland einkaufen.
  • Die Kaufkraft von US-Amerikanern im Ausland ist höher.

Ein schwacher US-Dollar bedeutet:

  • Unternehmen in den USA sind international wettbewerbsfähiger, da sie günstiger exportieren und produzieren können.
  • Importe in die USA sind teurer: US-Unternehmen müssen ihre schwache Währung teuer eintauschen.
  • Ausländische Urlauber in den USA können sich bei einem schwachen US-Dollar mehr leisten, weil sie günstiger ihre Heimatwährung in US-Dollar umtauschen können. Ein schwacher US-Dollar ist also gut für den Tourismus.

Das sind mögliche Einflüsse auf den Währungskurs eines Landes

  1.  Die Handelsbilanz: Die Handelsbilanz gibt an, wie viel ein Land importiert oder exportiert. Exportiert die EU zum Beispiel mehr an die USA, als Sie von dort importiert, steigt der Euro möglicherweise im Wert. Denn die Nachfrage nach der entsprechenden Währung steigt häufig mit der Nachfrage nach Waren, die in dieser Währung gehandelt werden.
  2. Marktmeinungen: Eine negative Meinung über die Waren aus einem Markt erzeugen auch eine geringere Nachfrage nach der entsprechenden Währung.
  3. Politische Konflikte: Ein Handelsstreit kann die Nachfrage nach den Währungen der Streitenden senken, da die Stabilität der Währung dann in Frage steht.
  4. Inflation oder Deflation: Ein starker Wertgewinn oder -verlust der Währung innerhalb der Volkswirtschaft ist ein Unsicherheitsfaktor, der die Nachfrage nach einer Währung schmälern kann.
  5. Transferbeschränkungen: Staaten können die Ein- oder Ausfuhr fremder Währungen beschränken.

 

Eine Vermögensverwaltung kann auf Währungsschwankungen reagieren und den Anlagemix anpassen

Eine digitale Vermögensverwaltung, die auf Basis einer Künstlichen Intelligenz handelt, setzt die Wechselkurse und Einflüsse der Währungen zusammen mit tausenden weiteren Parametern in Beziehung zueinander: Welche ETFs steigen bei welchen Währungsschwankungen? Was bedeutet ein starker Euro für Emerging Markets?

Auf Basis dieser Daten entscheidet eine digitale Vermögensverwaltung, ob und welche Fremdwährungen sie nutzt. Die Grundlage dieser Daten ist aber nie der reine Wechselkurs der Währungen, sondern die vielen Unternehmen, die entweder von starken oder schwachen Währungen überall auf der Welt profitieren. Fremdwährungen aus dem eigenen Anlage-Mix auszuschließen, kann eine Sache der Überzeugung sein – schränkt aber die Streuung der Anlage ein.

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