Das Jahr 2023 in der Retrospektive

Der persönliche Rückblick von Dr. Sascha Otto

Inhalt

  1. Rückblick

  2. Ausblick

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Lassen Sie uns gemeinsam zurück auf das Jahr 2023 blicken – auf Umbrüche, Krisen und Kontroversen, aber auch auf neue und bahnbrechende Technologien und Innovationen, die uns in den nächsten Jahren weiter begleiten werden.


Viele der Rahmenbedingungen, die das Jahr 2022 zu einem besonders schwierigen Jahr für die Märkte machten, bestanden auch in diesem Jahr noch. Die anhaltende Inflation hat zu einer erheblichen Verschiebung der Zinssätze geführt und "höher für längere Zeit" ist dabei zu einem oft gehörten Refrain geworden. In den USA haben sich die prognostizierten Zinssenkungen, die nach der regionalen Bankenkrise im März eingepreist wurden, ins Gegenteil verkehrt. Generell – ob in den USA, im Vereinigten Königreich oder in Europa – sind die Zinsen deutlich gestiegen, und zwar so schnell wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr.


Im März mussten innerhalb von fünf Tagen drei kleine bis mittelgroße US-amerikanische Banken aufgrund von Zahlungsunfähigkeit schließen. Dies löste einen starken Rückgang der weltweiten Bankaktienkurse und eine rasche Reaktion der Regulierungsbehörden aus, um eine mögliche globale Ausbreitung zu verhindern. Die Silicon Valley Bank (SVB) scheiterte, nachdem sie ihr Portfolio an Staatsanleihen mit einem großen Verlust verkauft hatte. Dies löste bei den Einlegern Bedenken hinsichtlich der Liquidität des Kreditinstituts aus und sorgte für einen Ansturm auf die Bank. Die Ursache für die Verluste waren somit die stark gestiegenen Zinsen.


In diesem Zusammenhang richteten sich die kritischen Blicke der Märkte auch auf Europa. Mit der Credit Suisse war schnell eine Bank gefunden, die bereits seit einiger Zeit für negative Schlagzeilen gesorgt hatte. Um eine schnelle Lösung zu finden, schlossen sich Regierung, Bankenaufsicht und Notenbank in der Schweiz zusammen, und organisierten innerhalb eines Wochenendes die Übernahme der Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS. Danach verlor das Thema „Bankenkrise“ deutlich an Brisanz für die Märkte.


Danach war es an der US-Politik für Unruhe an den Börsen zu sorgen. Erneut wurde über den Staatshaushalt gestritten. Ohne eine Ermächtigung zur Aufnahme neuer Kredite drohte ein sogenannter „government shutdown“, also die Schließung von Behörden, da die Mitarbeitenden dort nicht mehr hätten bezahlt werden können. Wie schon oft in der US-Geschichte wurde in letzter Minute ein Kompromiss im Parlament erzielt, wodurch ein solcher „shutdown“ abgewendet werden konnte. Als Konsequenz wurde jedoch der Verhandlungsführer der Opposition, Kevin McCarthy, von seiner eigenen Partei gestürzt. Mitte November wiederholte sich der Haushaltsstreit, dieses Mal mit einem neuen Verhandlungsführer der Opposition, aber auch hier konnte ein Kompromiss erzielt werden. Wie schon häufig, hat auch diese Regelung nur eine Laufzeit von einigen Monaten, aber an den Märkten konnte das Thema erstmal wieder zur Seite geschoben werden.


Nicht ignorieren konnten die Börsen den Angriff der Terror-Organisation Hamas gegen Israel Anfang Oktober. Die Nervosität war anfangs groß. Nach einigen Tagen kristallisierte sich jedoch heraus, dass der Konflikt auf die beiden Parteien Israel und die Hamas begrenzt bleibt, und sich nicht zu einem Flächenbrand in Nahost ausweiten würde. Damit konnten die Börsen das Thema als „erneute Eskalation eines seit Jahrzehnten bekannten Konflikts“ einordnen, und nicht als ein vollkommen neues Thema mit unbekanntem Ausgang. Aufgrund dieser Erkenntnis fanden die Märkte ihren Weg, um mit dem Thema umgehen zu können, und die Nervosität ließ wieder nach.


Trotz dieses besorgniserregenden Hintergrunds entwickelten sich viele Aktienindizes gut. Nach einigen schwachen Konjunkturdaten und der Meldung deutlich sinkender Inflationsraten setzte an den Märkten die Spekulation ein, dass die Notenbanken die Leitzinsen schneller wieder senken könnten als bisher erwartet. Diese Aussicht sorgte im November für einen kräftigen Kursschub bei den Kursen für Aktien und Anleihen.


Die Performance von Smavesto hat sich vor dem Hintergrund eines teils sehr volatilen Marktumfelds als äußerst robust und erfreulich erwiesen. Ähnlich wie in schwankungsreichen Marktphasen, in denen sich Anlegerinnen und Anleger auf Smavesto verlassen können, um sich nicht aktiv um ihre Anlagen kümmern zu müssen, hat auch das vergangene Jahr gezeigt, dass unser Algorithmus Ihre individuellen Ziele stets im Blick behält, automatisch auf Marktveränderungen reagiert und Ihr Portfolio kontinuierlich anpasst.


Ausblick:

Allem voran werden uns die Krisen im Nahen Osten und der Ukraine höchstwahrscheinlich auch im neuen Jahr weiter begleiten.


Unsicherheiten drohen zudem auch aus den USA. Neben der Thematik der stetig wachsenden Schulden werden im neuen Jahr insbesondere die US-Präsidentschaftswahlen im Fokus stehen – vor denen beide voraussichtlichen Kandidaten, Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump, relativ unbeliebt sind.


Mit Blick auf das Wachstum der Wirtschaft gehe ich davon aus, dass den USA nach dem Erreichen des Leitzinsgipfels eine sanfte Landung gelingen wird und eine Rezession vermieden werden kann. Der durch rekordhohe Beschäftigungsstände und sehr niedrige Arbeitslosenzahlen ausgelöste Lohndruck wird weiter nachlassen. Ich gehe nach einem schwachen Winterhalbjahr von einer konjunkturellen Erholung im weiteren Jahresverlauf aus. In Europa geht die Kerninflation zwar langsamer zurück, dafür sind aber vor diesem Winter die Gasspeicher voll, und die Energiepreise sinken langsam, aber stetig. All dies bedeutet mehr Sicherheit und Planungssicherheit für die Kapitalmärkte. Für die EZB entstehen so ab dem Sommer wieder Handlungsspielräume für Zinssenkungen.


Substanzielle Produktivitätsfortschritte für die Wirtschaft erwarte ich aus dem Entwicklungsschub im Bereich der künstlichen Intelligenz. Bereits jetzt setzt etwa jedes achte Unternehmen in Deutschland künstliche Intelligenz (KI) ein. Ich gehe davon aus, dass dieser Wert im nächsten Jahr nochmals deutlich anziehen wird.


Somit blicken wir insgesamt auf ein herausforderndes, aber chancenreiches Jahr 2024.


Abschließend möchten wir uns für Ihr Vertrauen danken, das Sie uns im vergangenen Jahr entgegengebracht haben. Ich bin davon überzeugt, dass Smavesto die Herausforderungen im nächsten Jahr meistern und die Chancen, die sich bieten werden, optimal nutzen wird.

 

 

Die veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf von Finanzinstrumenten dar. Die enthaltenen Aussagen geben die derzeitige Einschätzung der Smavesto GmbH wieder.  Die getroffenen Angaben sind mit dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung im Dezember 2023 gemacht worden. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird keine Gewähr oder Haftung übernommen. Weitere Informationen erhalten Sie in unseren Risikohinweisen

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