Was sind ETC und wie investiert man in sie?

ETFs kennen inzwischen viele. Aber wissen Sie auch, was ein ETC ist? Erfahren Sie jetzt mehr über die Unterschiede und das Investieren in ETC!

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Inhalt

  1. Exchange-Traded Commodities: Was ist das genau und lohnt ich das Kaufen von ETC?
  2. Mit ETC in Rohstoffe investieren
  3. Thema Sicherheit: Diese Arten der Besicherung gibt es bei ETC
  4. ETF vs. ETC: So unterscheiden sich die beiden Anlageformen
  5. Sie wollen ETC kaufen? Diese Vor- und Nachteile sollten Sie kennen

 

Exchange-Traded Commodities: Was ist das genau und lohnt sich das Kaufen von ETC?

Wenn Sie sich für das Thema Geldanlage interessieren, kennen Sie sich vielleicht schon mit ETFs aus. Aber wissen Sie auch, was ein ETC ist? Zugegeben, bei diesen fast identischen Abkürzungen kann man schon einmal durcheinanderkommen. Und tatsächlich ähneln sich Exchange-Traded Commodities (ETC) und Exchange-Traded Funds (ETF) in vielen Aspekten, sind aber keineswegs das Gleiche. Erfahren Sie in diesem Artikel, was ETC sind, wie sie sich von ETFs unterscheiden und welche Vor- und Nachteile es hat, ETC zu kaufen.

 

Mit ETC in Rohstoffe investieren

Wie der Name Exchange-Traded Commodities schon sagt, handelt es sich bei ETC um börsengehandelte Wertpapiere, mit denen Anleger gezielt in einzelne Rohstoffe investieren können – allerdings ohne, dass sie diese Waren selbst physisch kaufen und lagern müssen. Wenn Sie ETC kaufen, können Sie Ihr Geld unter anderem in Wertpapiere dieser Rohstoffklassen anlegen:

• Fossile Energieträger wie zum Beispiel Erdöl, Erdgas, Benzin oder Heizöl

• Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin, Palladium etc.

• Industriemetalle wie unter anderem Kupfer, Eisen oder Aluminium

• Agrargüter wie etwa Baumwolle, Weizen, Mais, Kakao oder Kaffee

Diese Rohstoffe werden an der Börse gehandelt. Ähnlich wie bei passiven Indexfonds (etwa ETFs) bildet ein ETC dabei die Wertentwicklung eines bestimmten Rohstoffkurses nach. Auch ETC-Anteile können während der üblichen Öffnungszeiten an der Börse an- und verkauft werden. Dabei orientiert sich die Wertentwicklung entweder am sogenannten Kassapreis für die Sofortlieferung des gehandelten Rohstoffs oder dem Future-Preis, der für eine Lieferung eines einzelnen Rohstoffs oder eines Rohstoffkorbes zu einem zukünftigen Termin anfallen würde.

Thema Sicherheit: Diese Arten der Besicherung gibt es bei ETC

ETC sind eine Sonderform von Zertifikaten. Sie stellen unbefristet gültige, besicherte Schuldverschreibungen eines Emittenten dar, der das angelegte Geld in den gewählten Rohstoff investiert. Das bedeutet, dass der jeweilige Herausgeber des ETCs für deren Sicherheit verantwortlich ist. Weil solche Schuldverschreibungen nicht zum Sondervermögen zählen, sind sie im Falle einer Insolvenz nicht geschützt – was im Worst Case einen Totalverlust nach sich ziehen kann.

Um dieses sogenannte Emittentenrisiko zu reduzieren, gibt es bei Exchange-Traded Commodities unterschiedliche Methoden der Besicherung:

• Physisch hinterlegte ETC: Die sicherste und einfachste Methode zur Besicherung von ETC ist die vollständige physische Hinterlegung des jeweiligen Rohstoffs. Die Umsetzung ist vor allem bei Edelmetallen wie Gold einfach und transparent: Für jeden Anteil am ETC kauft der Emittent die entsprechende Menge des Edelmetalls und lagert sie an einem sicheren Ort ein.

• Vollständig besicherte ETC: Bei Rohstoffen wie Energieträgern oder Agrarwaren ist eine physische Hinterlegung wegen anfallender Lager- und Transportkosten oftmals zu teuer. Solche ETC können unter anderem Swap-basiert über Kredite mit Versicherungen, aber auch durch Anleihen, Bareinlagen oder Wertpapiere mit sehr hoher Bonität abgesichert werden. So lassen sich Investitionen auch bei möglichen Insolvenzen durch entsprechende Verträge schützen.

• Swap-basierte Drittdeckung: Ist von einer Drittdeckung die Rede, bedeutet das, dass bei dem jeweiligen ETC das Emittentenrisiko von einer dritten Partei – etwa Banken oder großen Konzernen ‒ übernommen wird. Diese haften dann bei Ausfällen mit ihrem Vermögen. Wenn Sie in derart besicherte ETC investieren möchten, sollten Sie sich diese Partnerunternehmen genau ansehen.

 

ETF vs. ETC: So unterscheiden sich die beiden Anlageformen

Wie Sie wahrscheinlich schon festgestellt haben, haben ETFs und ETC einige Gemeinsamkeiten: So bilden beide eineWertentwicklung nach – beim ETF den eines Index, beim ETC den eines Rohstoffpreises. Von beiden können Sie praktisch jederzeit Anteile an der Börse kaufen und verkaufen. Und Sie können mit ETFs sogar wie bei ETC in Rohstoffe investieren ‒ allerdings nicht in einzelne wie zum Beispiel Erdöl oder Gold, sondern nur in breit gestreute Rohstoffindizes.

Das liegt daran, dass ETFs im Gegensatz zu Exchange-Traded Commodities laut einer EU-weit geltenden Richtlinie ein Mindestmaß an Diversifikation aufweisen müssen. Darum können Sie innerhalb der Europäischen Union keine ETF-Anteile kaufen, die sich nur auf einen Rohstoff beziehen. Außerhalb der EU ist dies möglich, aber hier besteht unter anderem ein gewisses Wechselkursrisiko, weil diese ETFs nicht in Euro gehandelt werden (was aber auch für einige ETC gilt). Wollen Sie also einen Teil Ihres Geldes – etwa zur besseren Risikostreuung innerhalb Ihres Portfolios – gezielt in einzelne Rohstoffe investieren, sind ETC unumgänglich. Hier liegt demnach ein wesentlicher Unterschied im Vergleich ETF vs. ETC.

Von einem weiteren entscheidenden Unterschied haben Sie bereits erfahren: ETFs gehören zum Sondervermögen einer Fondsgesellschaft. So sind die Anteile der Anleger im Falle einer Insolvenz vollständig abgesichert. Das ist bei ETC wie erwähnt nicht der Fall.

Auch wenn ETFs und ETC eher zu den günstigeren Geldanlageformen gehören, weil sie Wertentwicklungen automatisch nachbilden, sind bei ETC die Kosten i. d. R. etwas höher ‒ zum Beispiel, weil Anleger an den Kosten für die physische Lagerung eines Rohstoffs beteiligt werden und Management- und Transaktionsgebühren anfallen.

 

Sie wollen ETC kaufen? Diese Vor- und Nachteile sollten Sie kennen

Da Sie nun wissen, was ein ETC ist, denken Sie vielleicht darüber nach, ob diese Geldanlageform für Sie infrage kommt. Darum erhalten Sie hier einen zusammenfassenden Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile von ETC:

Das spricht für den Kauf von ETC:

• Rendite: Im Vergleich zu konservativen Geldanlageformen wie Sparbuch oder Tagesgeld können Sie mit ETC oft höhere Renditen erzielen. Gerade bei Rohstoffen sind hohe Wachstumsraten möglich – aber eben auch bei entsprechendem Risiko.

• Kosteneffizienz: Wenn Sie in einzelne Rohstoffe investieren möchten, sind ETC eine kostengünstige Option, weil dabei keine Aufgelder oder Lagerkosten anfallen, die auf Sie zukommen würden, wenn Sie die Waren tatsächlich physisch erwerben würden.

• Flexibilität: Weil ETC zu den üblichen Börsenöffnungszeiten gehandelt werden, können Sie täglich An- und Verkäufe tätigen. So bleiben Sie in puncto Liquidität flexibel.

• Transparenz: Sie können die Wertentwicklung eines Rohstoffs jederzeit einsehen und entsprechende Entscheidungen treffen.

• Geringe Anlagesumme: Seit der Einführung von Exchange-Traded Commodities können auch Kleinanleger in einzelne Rohstoffe investieren. Dafür sind keine hohen Anlagesummen nötig. ETC lassen sich wie ETFs zudem auch mit Sparplänen kombinieren, bei denen monatlich für einen bestimmten Betrag Anteile gekauft werden.

 

Diese Dinge sollten beim Investieren in ETC beachten:

• Auswahl: Zwar ist die Auswahl an ETC noch nicht so groß wie etwa bei ETFs, dennoch müssen Sie auch hier die Entscheidung treffen, in welche(s) Wertpapier(e) Sie Ihr Geld anlegen. Dazu ist Fachwissen nötig. Lassen Sie sich also ggf. von einem Experten beraten oder überlassen Sie die Auswahl einem Robo-Advisor.

• Kursrisiko: Dieses Risiko haben Sie bei allen Wertpapieren, die an der Börse gehandelt werden. Rohstoffpreise (und damit auch ETC) können aber in manchen Fällen drastischer auf Ereignisse wie etwa Naturkatastrophen, Wetterschwankungen, politische Konflikte, Rezession oder staatliche Regulierung reagieren.

• Emittentenrisiko: Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, sollten Sie darauf achten, dass der von Ihnen gewählte ETC über eine Ihrem Risikobewusstsein entsprechende Besicherung verfügt. Denn sonst droht im schlimmsten Fall ein Totalverlust.

• Rollkostenrisiko: Bei einigen Exchange-Traded Commodities orientiert sich die Wertentwicklung an dem jeweiligen Rohstoff-Future-Preis des Terminkontrakts – also an dem Preis, von dem Rohstoffhändler künftig ausgehen. Diese Terminkontrakte sind zeitlich begrenzt und werden vor Fälligkeit verkauft und ersetzt, also „in einen neuen Future gerollt“. Je nachdem, ob der neue Kontrakt billiger oder teurer als der vorherige ist, entstehen Rollgewinne oder ‑Verluste.

• Währungsrisiko: Viele ETC werden in Fremdwährungen wie etwa US-Dollar gehandelt. Damit sind Fremdwährungsrisiken verbunden. Diese können Sie reduzieren, indem Sie einen ETC auswählen, der mit einer Währungsabsicherung versehen ist.

Um erfolgreich in ETC zu investieren, ist ein gewisses Fachwissen empfehlenswert. Doch nicht jeder beschäftigt sich gerne mit diesen spezielleren Finanzthemen oder möchte Zeit dafür aufbringen. Wenn dies auch auf Sie zutrifft, können Sie sich trotzdem ein individuell auf Sie zugeschnittenes Wertpapier-Portfolio zusammenstellen lassen. Bei Anbietern wie Smavesto übernimmt dies zum Beispiel ein sogenannter Robo-Advisor für Sie. Mit dieser digitalen Vermögensverwaltung können auch Laien unkompliziert Anteile von ETFs und ETC kaufen.

 

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